Feuerwehr Eppendorf zu Gast in New York

Feuerwehr Eppendorf zu Gast in New York

Unser Kamerad Robby Kluge war schon mehrmals zu Gast bei Feuerwehren in den Vereinigten Staaten von Amerika, unter anderem in Los Angeles, wo er auch aktiv mit ausrücken durfte und 2019 zu Besuch in New York. Deshalb ist im Jahre 2020 der Plan entstanden, mit den Kameraden aus der eigenen Heimat an einer der vielen Paraden in New York teilzunehmen. Aber dann kam Corona, was alle Pläne erst einmal durchkreuzte.

Im ersten Quartal 2022 jedoch keimte die Idee erneut auf. Die German-American Steuben Parade findet jedes Jahr am dritten Samstag im September auf der berühmten Fifth Avenue in New York City statt. Die Parade ist eines der größten Ereignisse an der Ostküste von Amerika. Sie wurde 1957 von deutschstämmigen Amerikanern gegründet Diese wollten die Traditionen ihrer Heimat aufrechterhalten. Die Deutschamerikaner sind bis heute die größte Einwanderergruppe in den USA. Allein in New York City leben etwa 500.000 Deutschstämmige.

Wir starteten also eine Anfrage im Feuerwehrverein, wer daran teilnehmen möchte. Die Reise wurde rein privat organisiert und war deshalb auch mit hohen Kosten verbunden. Dennoch konnten wir insgesamt zehn Kameraden für dieses einmalige Erlebnis begeistern. Ich bedanke mich hiermit nochmal bei unserem Feuerwehrverein Eppendorf, der die Kosten für die Überführung unserer Vereinsfahne übernommen hat.

Ich möchte Sie etwas teilhaben lassen und führe hiermit stichpunktartig unseren Reiseverlauf auf:

1. Tag: Anreise über Leipzig; Frankfurt; New York, Stadtteil Manhattan (7,5 Stunden Flug); am späten Nachmittag erster Spaziergang durch die Stadt mit vielen Eindrücken einer Weltstadt, vorbei am Rockefeller-Center und Abendessen im Hard-Rock-Café am lauten und bunt beleuchteten Times Square, nach über 24 Stunden dann endlich ins Hotel.

2. Tag: Stadtrundfahrt durch Manhattan; Fähre nach Liberty Island zur berühmten Freiheitsstatue; anschließend Besuch Ground Zero inklusive Gedenkminute an die über 340 verstorbenen Rettungskräfte bei den Anschlägen auf die Zwillingstürme 9/11; Besuch Memorial Museum; anschließend hoch zur Aussichtsplattform auf dem neuen One-World-Trade-Center.

3. Tag: Hauptziel der Reise-Teilnahme an der Steuben-Parade; anschließend unternahmen wir im Central Park auf dem Oktoberfest eine „Brandschutzkontrolle“; abends besuchten wir die Feuerwache 24, die direkt an unser Hotel grenzte mit interessantem Erfahrungsaustausch.

4. Tag: Besuch der durch mehrere Filme bekannten Ghost-Busters-Feuerwache; danach ging es entlang am Hudsonriver in den Norden, Little Island, Aussichtsplattform The Edge, Besuch Militärmuseum auf dem Flugzeugträger und abends ging es auf die älteste und beleuchtete Brooklyn Bridge, wo wir zufällig Augenzeuge wurden, wie der Präsident von Amerika, Joe Biden, mit einem wahnsinnigen großen Sicherheitsaufgebot mit mehreren Hubschraubern landete.

5. Tag: Freizeit für Shopping und Abschluss mit klassischen amerikanischen Steaks; abends startete dann wieder unsere über 26-stündige Rückreise.

Das amerikanische Essen war sehr gewöhnungsbedürftig – wie befürchtet alles sehr süß und fettig. Die vielen Wolkenkratzer sind einfach überragend, es waren unvergessliche Tage mit tausenden von Eindrücken, mit über 100.000 Schritten auf der Fitnessuhr. Wir hatten wahnsinniges Glück mit dem Wetter, denn einige Tage später ereilte New York ein Tropensturm mit schweren Überschwemmungen in der ganzen Stadt, was jedoch in den deutschen Medien keine große Beachtung fand.
Was uns sehr positiv überrascht hat, war, dass in Amerika Menschen in Uniform, egal ob Polizei, Rettungskräfte oder Militär, einen sehr hohen Stellenwert in der Gesellschaft genießen. Wir wurden öfters angesprochen und bekamen viel Beifall für unser Ehrenamt.

Wir sind alle dankbar für diese einmalige und schöne Reise.
Es macht stolz, unseren ländlichen Ort in so einer Weltstadt einmal präsentiert zu haben.

Marko Schiebold
Gemeindewehrleiter